Erste Ideen
für den Bau eines Freibads in Eschede gab es bereits 1913, doch der Erste
Weltkrieg durchkreuzte alle Pläne. Erst in den 30er Jahren wurde die
Planung für eine Badeanstalt erneut aufgegriffen. Es entstand ein 50 Meter
langes und 20 Meter breites Becken, das von etwa 1000 Rammpfählen einfasst
war. Eichenbohlen und eine Kiesschüttungssohle bildeten die
Beckenauskleidung, das Wasser kam aus der nahen Aschau. In einem 23 Meter
langen Umkleidegebäude gab es Einzel- und Sammelkabinen. 12000 Reichsmark
kostete der Bau des Freibads, das am 27. Juni 1937 eingeweiht wurde.

In der
Saison 1938 wurden in der "Badeanstalt Eschede" 16441 Besucher gezählt,
allein an einem August-Sonntag kamen 1148 Badegäste: Rekordbesuch. Vor
allem die Jugend wusste das neue Freizeitangebot zu schätzen: 1938 wurden
25 Freischwimmerzeugnisse und 13 Fahrten-Schwimmscheine ausgestellt.
In den 50er
Jahren war das Lokal von Paul Stein auf dem Freibadgelände für viele
Escheder ein wahrer Magnet. Oft ging es an den Wochenenden hoch her, die
wackeren Dorfpolizisten wagten sich nur noch mit Verstärkung aus Celle in
die Lokalität, nachdem sie mit dem Beckenwasser Bekanntschaft gemacht
hatten.
Das Bad kam
in die Jahre. Die hölzerne Einfassung vermoderte, das trübe Wasser war
nicht Jedermanns Sache. Nach der Saison 1961 war Schluss in der alten
Badeanstalt. Eschedes Gemeinderat hatte den Bau eines neuen Freibads
beschlossen, das einen Steinwurf weiter östlich, neben dem Schießstand,
entstehen sollte. Im Juli 1962 wurde Richtfest gefeiert, zur Saison 1963
wurde das Freibad im Brunshagen eröffnet.

Das neue Escheder Bad mit Rutsche,
Sprunganlagen, Planschbecken sowie großer Liegewiese hatte ein riesiges
Einzugsgebiet. Aus dem ganzen Landkreis Celle kamen die Gäste für einen
Sprung ins kühle Nass nach Eschede. Und damit es nicht gar zu kühl war,
wurde einige Jahre später auch noch eine Ölheizung eingebaut. 22 Grad
Wassertemperatur waren garantiert.
Das beste Freibad veraltet im Lauf
der Jahrzehnte - auch das Escheder Bad. Die Samtgemeinde Eschede als
Träger der Einrichtung ließ Gutachten erstellen, die vorgeschlagene
Modernisierung erwies sich aber als unbezahlbar. Als einziger Ausweg blieb
Ende der 90er Jahre die Privatisierung. Die Samtgemeinde Eschede, die
Gemeinde Eschede, Vereine, Parteien und Privatpersonen gründeten die
"Betreibergesellschaft Freibad Eschede". 1999/2000 wurde der erste
Sanierungsschritt vollzogen: Die gesamte Wasseraufbereitungstechnik wurde
modernisiert, das Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken erhielt eine
Folienauskleidung, ein neuer Sanitärbereich entstand. Um Kosten zu sparen,
wurden viele Arbeiten von freiwilligen Helfern ausgeführt.
Im Jahr 2001 wurde das alte
Planschbecken zum Eltern-Kind-Bereich umgestaltet, gleich nebenan wurde
eine neue Umwälzanlage zur Wasseraufbereitung gebaut.
Abgeschlossen wurden die
Sanierungsarbeiten mit dem Neubau des Kassen- und Kioskbereichs 2002/2003.
Teile des Freigeländes wurden umgestaltet. Jetzt steht den Besuchern auch
ein separater Biergarten-Bereich zur Verfügung.
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